B&B Sofa Tufty Time von Patricia Urquiola bedruckt mit Embryos
Mein neues Sofa wurde vor ein paar Wochen geliefert. Eigentlich ist es gar nicht neu. Ich habe das Sofa Tufty Time vor etwa 5 Jahre gekauft. Es kam mit einem Standard-Bezugsstoff, da ich es als Ausstellungsstück erworben hatte: der Stoff war orange und anthrazit.
Die Kinder lieben dieses Sofa. Sie springen darauf herum, obwohl sie jetzt schon 9 und 10 Jahre alt sind. Entsprechend war der Bezug schon aufgerissen. Aber es gab noch einen Grund, warum ich den Bezug wechseln wollte: ich bin schwanger. Und bekanntlich haben Schwangere ja so etwas wie einen Nestbauimpuls.
In vielen schlaflosen Nächsten begann ich meine Recherchen. Ich googelte im Internet und stieß auf viele Heimwerker-Blogs. So viele Menschen berichten darüber, wie man Platz und Ordnung schafft. Gesagt getan: umso mehr ich mich in die Idee verliebte, mein Zuhause neu zu gestalten, umso mehr gewann auch der Gedanke Raum, dass ich das Projekt beruflich nutzen könnte. Ich hatte zwar schon viel im Bereich Textildruck gemacht, hatte aber noch nichts für mich selbst gemacht, nichts, das wir zu Hause nutzen und “testen” können.
Ich bestellte also den Bezugsstoff beim Tapezierer. Als er den Stoff lieferte war ich erstaunt über die Menge. Ich ließ sechs verschiedene Polstermöbel überziehen. Für das Tufty Time Sofa, das aus drei Teilen bestand, waren zwei der Bezugsstoffe etwa 10 m2 groß. Sie waren so groß, weil das Sofa aus lauten gefalteten Teilen besteht. All diese Falten muss man bei der Stoffmenge mitberücksichtigen.
Es dauerte einige Wochen bis ich mit dem Druck fertig war. Erstens waren es sehr viele kleine Stoffteile, die zu machen waren und zweitens entwickelte ich für viele der Teile eigene Ornamente.
Schwierig war auch den Rapport richtig zu gestalten, damit der Stoffdruck groß genug für das riesige Sofa war. So machte ich das erste Mal einen Rapport, der aus 6 Sieben bestand. Es war eine Art Tabelle von 2 Reihen und 3 Spalten, in die ich das Muster einfügte. Ich musste also diesmal 6 Siebe drucken, damit ein Musterteil fertig auf dem Stoff war, dann wieder 6 Siebe, etc.
Es hat sich ausgezahlt. Passend zur Schwangerschaft entwickelte ich ein Muster mit rankenden Blumen und Embryos die dazwischen “wuchsen”.
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