Was mache ich wenn Sex sich nicht mehr verkauft oder When sex doesnt sell anymore
Hallo Liebe Leser,
in den letzten Tagen nehme ich am Blog Boss Online-Kurs von Holly Becker und zwei weiteren Lehrgängen im Internet auf Skillshare teil. Gestern hat mich ein Gedanke begleitet. Ich wollte über etwas schreiben, was für mich vollkommen aktuell ist (abgesehen davon, dass mein Sohn gestern immer wieder die Zunge rausgestreckt hat, und seit heute mit geschlossenem Mund Laute macht und seit heute wenn er am Bauch liegt mit den Beinen robbt). Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, denn es seid ja ihr, die die Dinge von außen betrachtet und daher klarer seht.
Ich entwickle vor allem bedruckte Textilien und Geschirr. Vor einige Zeit war es für mich auch denkbar ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Aber ich bin von Angst erfüllt – nicht nur Angst verfolgt mich, sondern auch die Erfahrung aus den letzten 10 Jahren meiner Tätigkeit.
Wie ihr ja wisst, ist das eigentlich Ungewöhnliche meiner Arbeit das Sexuelle. Aus diesem Grund fühle ich mich wie eine Außerirdische, wenn ich Produkte für Onlinemarktplätze wie Etsy oder Dawanda entwickle (meine Zielgruppe weiß wahrscheinlich nicht mal, was das ist). Gerade diese Außenseiterrolle ist es, die auch Anerkennung und Verbreiterung meiner Arbeit behindert. Ich arbeite für wenige Kenner. Ich habe schon lange darüber nachgedacht – und auch probiert – das Sexuelle zu streichen und einfach “normal” und angepasst zu sein, und einfach schöne Dinge zu machen. Aber es fühlt sich leer und sinnlos an.
Im letzten Jahr während meiner Schwangerschaft war etwas in meinem Kopf anders, milder und auch verzweifelter als sonst. Ich begann ganz zahme Sachen zu machen. Es war total sinnlos und ich fühlte mich so allgemein und austauschbar. Nacktheit und (schwangere) Frauen das sind seit jeher meine zentrale Themen. Das war schon so, als ich mit 15 mit meiner künstlerischen Arbeit begann. Der Unterschied ist, dass ich damals Illustrationen machte und heute Gebrauchsgegenstände, Alltagsgegenstände (okay, nicht ganz brauchbar, aber ein bisschen).
Okay, vielleicht ist der neue Papst wichtiger, oder die Armut in der Welt oder die Rettung des Planeten, und trotzdem wollte ich euch fragen, wie es mit mir weitergehen soll. Ich hatte gestern das Gefühl, dass ich nicht weiß, wie ich weiter machen soll. Ich finde es schwierig “demselben Gott mehr als ein paar Stunden zu dienen”. Damit meine ich, dass ich an keinem Projekt länger als eine kurze Zeitspanne dranbleiben kann. Also bin ich hier ich quasi behinderte Künstlerin, die keine Kontinuität finden kann, außer in ihrem Privatleben, und frage und suche. Öfter hier zu schreiben sollte mir wieder eine Stimme geben. Und wenn ich eine Stimme habe, dass sollte ich wieder wissen, was mir mein Kopf sagt: wohin soll es gehen? Werde ich meine Arbeiten irgendwann irgendwo verkaufen können, und werde ich jemals ein eigenes Geschäft haben?
Ihr seid willkommen auf diese Fragen zu antworten.
This post is also available in: Englisch